Sicher geht es vielen gerade dieser Tage wie mir:
Sie haben den Tod eines geliebten Wesens zu verkraften.
Eine meiner ersten Reaktionen, als meine Mama starb, war: “Aber sie hat mir doch versprochen, es nie mehr so weit kommen zu lassen, um sich an Messer Schneide auf das Schicksal (oder Glück?) zu verlassen.”
Und ich war ihr so richtig, richtig böse, dass sie dieses Versprechen gebrochen hatte.
Ich wollte das auch sicher nicht vergessen & wenn ich ehrlich bin, auch nicht vergeben! “Was man verspricht, das hält man”, hat sie uns seit frühester Kindheit ermahnt & das hatte sich tief eingebrannt.
Als ich dann zum ersten Mal die Befreiung an mir selbst spürte, als ich mich von allen Schwüren, Versprechen, Eiden, Gelübden, Bluts- und Lehenseiden lossagte, wurde mir immer klarer, wie sehr die Fesseln dieser Versprechen auf uns lasten und uns daran hindern, heute & in diesem Leben unser volles Potential zu leben.
Und irgendwann kam der Tag, an dem mir plötzlich klar war, dass ja auch meine Mama nicht frei sein kann, solange ich sie von diesem Versprechen nicht entbinde & das tat ich dann …für uns beide, um weitergehen zu können – jeder für sich, trotzdem stets verbunden durch die Liebe und nicht aneinander gekettet durch ein Versprechen…
Bist Du bereit, Dich von allen Schwüren, Gelübden, Versprechen und Eiden loszusagen?
Und bist Du auch bereit, alle, die Dir jemals etwas versprochen oder geschworen haben, zu entbinden?
Wie frei könntest Du dann sein?
Wie viel Schmerz könnte Dich verlassen?
Wie viel Raum könnte so entstehen?